Die Anreise und meine Gastfamilie
Am 4.1. sollte es endlich
losgehen. Meine Koffer waren gepackt und bereits im Kofferraum verstaut.
Bereits um 1 Uhr in der
Nacht musste ich aufstehen. Mein Flug ging um 7 Uhr und man muss zwei Stunden
vorher am Flughafen sein. Eingerechnet die 2 Stunden Fahrt nach Düsseldorf
mussten wir spätestens um 3 Uhr losfahren. Ob ich in dieser Nacht überhaupt
geschlafen habe? Nein. Meine Nervosität und ein kräftiges Gewitter am Abend
haben alles gegeben, um mich davon abzuhalten.
Der Flughafen in Düsseldorf
ist wirklich riesig! Glücklicherweise haben wir auf Anhieb das richtige
Terminal gefunden und konnten mein Gepäck aufgeben. Im Anschluss haben wir uns
in ein kleines Café gesetzt, in dem meine Familie gefrühstückt hat. Ich war
nicht in der Lage, irgendetwas zu essen. Um 6 Uhr dann musste ich durch die
Sicherheitskontrolle und damit waren wir an dem Punkt angekommen, an dem meine
Familie mich nicht weiter begleiten konnte.
Eine Menge Umarmungen und
Tränen später war ich dann durch die Kontrolle gekommen und musste nur noch
mein Gate – A78A – finden. Es ging schneller, als ich anfangs Gedacht hatte. Am
Gate traf ich dann auch auf Anna, ein Mädchen, dass ebenfalls mit „Do it“ nach
England reist und die selbe Schule besucht.
Pünktlich um sieben Uhr
wurden wir dazu aufgerufen, den Wartebereich zu verlassen und uns in die Busse
zu begeben, die uns zum Flugzeug bringen sollten. Nach einer weiteren Pass- und
Ticketkontrolle, konnten wir die Busse dann auch betreten.
Das Flugzeug wirkte von außen
ziemlich klein, und war auch von Innen sehr beengt. Lediglich zwei Sitze gab es
pro Reihe und Fensterseite. Da ich alleine flog, saß ich neben einem jungen
Mann, den ich nicht kannte. Glücklicherweise hatte ich den Fensterplatz, sodass
ich nach draußen schauen, und meinen letzten Blick auf Deutschland bei Nacht
genießen konnte. Es ist schwer zu sagen, über welche Städte ich geflogen bin, da
wir keine Bildschirme oder ähnliches hatten, die die aktuelle Position des
Flugzeugs anzeigten.
Auf der Hälfte der Strecke
habe ich dann zum ersten Mal an diesem Tag etwas gegessen. Apfel-Birnen-Müsli
in diesem Fall.
Danach habe ich noch ein
kleines Nickerchen gemacht, und schließlich sind wir in London Heathrow
gelandet. Es dauerte eine Weile, bis wir unsere Koffer hatten, aber zum Glück
war unser Gepäck vollständig! Im Eingangsbereich mussten wir noch kurz auf
Carol warten, die sich Wetterbedingt ein wenig verspätet hatte. Danach dauerte
es noch eine Weile, bis die Maschine aus Hamburg, die zwei weitere „Neulinge“
bringen sollte, sowie die aus München, mit der ein weiteres Mädchen kam,
welches über Weihnachten zu Hause war, landeten. Schließlich mussten wir noch
zu Terminal 5 fahren, und einen weiteren Jungen einsammeln. Auch er war über
Weihnachten zu Hause.
Während der 1 ½ Stunden Fahrt
nach Folkestone haben wir alle noch einmal Geschlafen. Schließlich wurden wir
nacheinander bei unseren Gastfamilien heraus gelassen. Anji, meine Gastmutter
hat mich sehr freundlich empfangen, und mir mein Zimmer gezeigt. Es ist sehr
hübsch eingerichtet, wie eigentlich alle Räume hier im Haus. Den Mittelpunkt
bildet ein großes, hübsches Metallbett. Daneben ein großzügiger Kleiderschrank
sowie ein Strohstuhl mit einem niedlichen Teddy darauf.
An der anderen Wand steht
ein kleiner Sekretär – eine Art ausklappbarer Schreibtisch – sowie ein kleiner
Fernseher.
Nachdem ich mich ein wenig
zurecht gefunden habe, sind wir gemeinsam zum Einkaufen gefahren. Morrissons
ist ein Supermarkt in der Nähe, in dem ich noch einiges besorgen konnte, was
nicht mehr in meinen Koffer passte.
Als wir wieder zu Hause
waren, hat die Mutter meiner Gastmutter, June, welche auch bei uns im Haus
lebt, eine Art Krimi geschaut. Ich habe mich zwar dazu gesetzt, konnte dem Film
aber keineswegs folgen, da ich nach etwa fünf Minuten eingeschlafen war.
Um etwa 6 Uhr gab es
Abendessen. Eine Art Gulasch mit Kartoffelpüree. Anjis Nachbarin kam mit ihrer
deutschen Gastschülerin Marie vorbei und aß mit uns mit. Auch, wenn ich
vollkommen übermüdet war, war es noch ein netter Abend. Um etwa halb neun bin
ich dann ins Bett gefallen.
Am nächsten Morgen hat
Anji mich um 10 Uhr geweckt, da wir uns um 11 Uhr mit Carol in der Innenstadt
von Folkestone treffen wollten. Carol kommt aus England und arbeitet ebenfalls
für Do it. Sie kümmert sich um die Gastschüler aus der Region um Folkestone.
Sie hat uns, also die vier „Neulinge“, durch die Stadt geführt und uns auch die
Folkestone Academy gezeigt, die Anna und ich in den nächsten drei Monaten
besuchen werden. Nach einer zweistündigen Stadtführung hat Carol sich dann
verabschiedet, während wir noch ein wenig shoppen gegangen sind. Es hat mich
ziemlich überrascht, dass so viele Geschäfte geöffnet hatten, schließlich war
ja Sonntag!
Ich brauchte zum Beispiel noch
einiges für die Schule, was ich glücklicherweise besorgen konnte. Mittagessen
gab es für uns bei Burger King – KFC haben wir nicht gefunden – und anschließen
haben wir uns dann auf den Weg zum Strand gemacht, wo uns ein Gastvater
abgeholt und bei den jeweiligen Gastfamilien abgesetzt hat.
Gemeinsam mit Anji und
June habe ich noch einen Film gesehen und dabei zu Abend gegessen.
Zwischendurch habe ich mit meinen Eltern geskypet. June ist früh ins Bett, aber
mit Anji habe ich noch Bad Teacher geschaut. Ich habe auch unerwartet viel von
dem Film verstanden!
Dabei kam noch per E-Mail die
Nachricht, dass meine Schule am nächsten Tag eine Art Lehrerfortbildung hat,
und ich erst am Dienstag zum Unterricht muss.
An diesem Abend bin ich um
11 Uhr ins Bett gegangen, und habe erneut sehr gut geschlafen. Ich freue mich
schon auf morgen, meinen ersten Schultag hier in England. In den nächsten Tagen
werde ich euch dann ein wenig berichten, wie es an dieser Schule aussieht. Außerdem schau ich mal, ob ich ein paar Fotos von meinem Zimmer hochladen kann.
Bis dahin!
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